Die Wolke wird teuer, lohnt sich der umstieg?
Cloud Computing wurde lange als die Lösung für kosteneffiziente und flexible IT-Infrastrukturen gefeiert. Unternehmen sollten profitieren: skalierbare Ressourcen, keine teuren Hardware-Investitionen, automatische Updates. Doch die Realität sieht heute anders aus. Die versprochenen Einsparungen entpuppen sich als Fehleinschätzung – die Kosten steigen und sind oft weit höher als zunächst kalkuliert.
Ein Hauptproblem sind undurchsichtige Preisstrukturen. Anbieter locken mit günstigen Einstiegsangeboten, doch im laufenden Betrieb summieren sich Gebühren für Datenverkehr, Speicherplatz und Zusatzdienste. Ein Unternehmen, das einmal seine Infrastruktur vollständig in die Cloud verlagert hat, steht vor einer unangenehmen Wahrheit: Der Wechsel zurück ist teuer, wenn nicht gar unmöglich. Dieses Vendor-Lock-in schränkt die Entscheidungsfreiheit massiv ein.
Ebenso besorgniserregend ist die Speicherung sensibler Daten in US-amerikanischen Cloud-Diensten. Trotz DSGVO gibt es rechtliche Unsicherheiten, denn die USA gewähren ihren Behörden weitgehende Zugriffsmöglichkeiten. Unternehmen aus Europa müssen sich fragen: Ist es verantwortungsvoll, kritische Daten in einer Umgebung zu speichern, die nicht vollständig dem eigenen Datenschutz entspricht?
Welche Alternativen bleiben? Die Hybrid Cloud könnte eine Lösung sein: Unternehmen behalten sensible Daten und kritische Anwendungen On-Premises, während weniger sicherheitsrelevante Bereiche flexibel in der Cloud bleiben. Diese Strategie reduziert Kosten und Risiken, ohne auf Skalierbarkeit zu verzichten. Ein weiterer Trend ist die Rückkehr zu eigenen Rechenzentren für zentrale Geschäftsbereiche. Mit aktuellen Technologien lassen sich On-Premises-Lösungen wieder effizient betreiben, ohne die Flexibilität komplett aufzugeben.
Die Cloud ist kein Allheilmittel. Unternehmen müssen ihre Strategie überdenken – und sich fragen, ob die Kosten und Risiken den versprochenen Vorteilen tatsächlich gerecht werden. Wer seine digitale Zukunft klug planen will, sollte nicht blind den wolkigen Marketingversprechen folgen, sondern bewusst abwägen, wo sie wirklich Mehrwert schafft.
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